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Günter Strack Fanseite

Artikel aus dem Darmstädter Echo

 


Originalartikel Darmstädter Echo vom 11.02.2002 Originalbild

Ist Erfurterin Deutschlands größter Strack-Fan?

Ellen (21) aus Erfurt: Ist sie Gesamtdeutschlands größter Fan von Günter Strack (1929 '99)? Mit für ihre Verhältnisse viel Geld und großem Zeitaufwand unternahm die junge Frau jetzt eine strapaziöse Wallfahrt nach Darmstadt, Stracks Geburtsort. Im Internet hatte die Auszubildende für Mikrotechnologie (Zitat: "Chips und so ...") eine Entdeckung gemacht: Dass in Darmstadt ihrem Schauspieler-Idol ein ehrender Abend gewidmet sei. Zu dessen drittem Todestag. Im Foyer des Staatstheaters Darmstadt. Da gab es für Ellen kein Halten mehr: "Da muss ich hin!" Was sie prompt in die Tat umsetzte. Die Zugkraft, die Strack, über seinen Tod hinaus hat, ermisst sich auch an der Erfurterin Zugfahrt. Insgesamt zehn Stunden und 40 Minuten brachte sie auf den Schienen zu, um beim großen Bahnhof für den unvergessenen Bildschirm-Sympathie-Träger eine Träne verdrücken zu können. Dafür berappte sie klaglos 100 Euro aus ihrem nicht gerade üppigen Ausbildungssalär.
Der Abend gefiel Ellen sehr. Kein Rummel à la Popszene mit Memorabilia-Ständen und Posterverkauf. Sondern ein fastfamiliäres Beisammensein mit auch entlegenen Filmausschnitten und zum Teil ans Herz gehenden Erinnerungen von Bekannten, Freunden, Weggefährten.
Ehrfürchtig saß Erfurt-Ellen im Saal: "Autor Robert Stromberger hat so schön gesprochen. Und Stracks Witwe Lore war da. Aber ich habe mich nicht getraut, jemanden anzusprechen."
Warum eigentlich nicht? Das fragte sich die Einundzwanzigjährige später in Darmstadts Hauptbahnhof. Zwischen Veranstaltungsende und Zugabfahrt musste sie dort noch allein eine Dreiviertelstunde zubringen. Um 23.03 Uhr ging's dann im Nachtbummel-Tempo von sieben Stunden, 20 Minuten zurück nach Erfurt (die Hinfahrt hatte nur drei Stunden, 20 Minuten gedauert). Am neuen Tag fiel Ellen in einer Art ins Bett, die einem alten Klischeesatz neuen Inhalt gibt: erschöpft - aber glücklich.
Später bedankte sie sich telefonisch bei Heinz Krapp (73). Der gute Geist von Darmstadts Film- und Videoclub hatte Raritäten präsentiert. Er stellte nach dem Telefonat, die Verbindung zwischen Ellen und "wer wann was" her. Da ging das liebe Mädel sofort in ein Studio, um das Foto oben machen zu lassen.
©Darmstädter Echo vom 11.02.2002, Bert Hensel

Originalartikel Darmstädter Echo vom 06.07.2004

Schneeball auf der Stirn

Gedenken - Günter Strack wäre in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden - Der Film- und Videoclub Darmstadt erinnert an ihn
 
"Günter Strack war ein lebensfroher Genussmensch, der nie die Bodenständigkeit verloren hat", beschreibt Heinz Krapp vom Film- und Videoclub Darmstadt den Schauspieler. Am 4. Juni wäre Strack, der 1929 in Darmstadt geboren wurde, 75 Jahre alt geworden. Zum Gedenken haben Krapp und sein Kollege Otto Horn einen rund 100 Minuten dauernden Film über Strack zusammengestellt, den sie am Sonntag im vollen Justus-Liebig-Haus vorstellten.
Darin zeigen sie neben Aufnahmen aus Fernsehen und Theater auch einen Auftritt aus dem "Blauen Bock", der 1980 in Arheilgen aufgezeichnet wurde, und Strack bei einer Lesung im Staatstheater, die 1993 stattgefunden hat. Außerdem bekommt das Publikum sowohl Familienbilder zu sehen, als auch alte Aufnahmen von einer Urlaubsfahrt mit Freunden an den Gardasee und von einem Besuch beim Papst.
Strack hat in über 400 Fernseh- und 100 Theaterrollen mitgespielt. Ausschnitte aus dem "Datterich" von Ernst Elias Niebergall, den er 1975 mit der Hessischen Spielgemeinschaft in Darmstadt aufführte, sorgen für Lachen im Publikum. Auch über seine Darstellung des Weingutbesitzers Jean Baptiste Gunderloch im 1985 aufgezeichneten "Der fröhliche Weinberg" von Carl Zuckmayer amüsieren sich die Zuschauer prächtig.
Besonders durch die Serien "Diese Drombuschs", "Ein Fall für zwei", "Mit Leib und Seele" und "Der König" wurde Strack bekannt. Im Hollywoodfilm "Der zerrissene Vorhang" von Alfred Hitchcock spielte er 1966 an der Seite von Julie Andrews und Oscarpreisträger Paul Newman mit.
Neben vielen älteren Zuschauern ist auch die 23jährige Ellen aus Erfurt am Sonntag, gekommen. Sie ist ein großer Fan von Günter Strack: "Er hatte eine tolle Stimme, und war in all seinen Rollen glaubwürdig." Ellen sammelt alles, was sie über ihn finden kann: Rund vierzig Filme und unzählige Zeitungsartikel hat sie bereits. Auf einer Internetseite gibt sie vieles weiter, was sie über den Schauspieler in Erfahrung bringen konnte. Zum Beispiel, dass Strack 1972 den Computer M5 aus der 53. Folge von "Raumschiff Enterprise" synchronisierte.
Besonders oft hat sich Ellen die Sendung "Erinnerungen an die Schulzeit" von 1988 angeschaut, in der Strack viele seiner Klassenkameraden nach über 40 Jahren wiedertrifft. Ausschnitte daraus werden ebenfalls gezeigt. Strack dachte dabei schmunzelnd daran zurück, wie er einen Physiklehrer einmal versehentlich mit einem Schneeball auf die Stirn traf.
Für ihn sei die Schauspielerei der schönste Beruf, den er sich vorstellen könne, sagte Strack in einem Interview. Diesen wollte er so lange wie möglich ausüben: "Dabeisein ist alles, solange es die Gesundheit erlaubt und es Spaß macht."
Strack habe mindestens 80 Jahre alt werden wollen, weiß Krapp. Am 18. Januar 1999 starb Günter Strack in Münchsteinach im Alter von 69 Jahren an einem Herzanfall. Krapp bedauert, dass der Schauspieler ein wenig in Vergessenheit geraten sei. Um dem Abhilfe zu verschaffen, hat er auch schon eine Idee: "Man müsste eine Straße nach Günter Strack benennen."
©Darmstädter Echo vom 06.07.2004, nil